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Weiterbildungsveranstaltung am 01.11.2023

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Rechenschaftsbericht

Rechenschaftsbericht des gemeinnützigen Verein Leben Wohnen und Pflege im Alter e.V. (LWP) für den Zeitraum 2019 – 2022

 In den letzten drei Jahren hat sich der LWP trotz großer Widrigkeiten erfolgreich entwickelt, konzentrierte sich auf seine Stammfelder Schwerbehinderung, Pflege, Hilfsmittel, behinderungsgerechter Ausbau des Wohnumfeldes, aber öffnete sich auch neuen Anforderungen aus den Bereichen Teilhabe, Erwerbsminderungsrente, Schulung und Training von Angehörigen zu pflegender Menschen. Dafür gebührt Dank und Anerkennung allen Akteuren, wie den Beratern, unseren zuverlässigen Alltagshelfern, aber auch der Geschäftsstelle und dem Vorstand sowie allen Vereinsmitgliedern, die zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen haben.

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Für den Verein LWP waren diese 3 letzten Jahre sehr anspruchsvoll und sehr schwierig bezüglich der Randbedingungen, aber ganz nach dem Spruch: „Herausforderungen sind dazu da, um sie zu meistern“, nahmen wir diese an und versuchten das Beste daraus zu gestalten.

So hat auch uns die Corona Pandemie sehr belastet. Vieles musste verändert und angepasst werden, wie:

- die Einführung einer Video“Sprechstunde“, die WhatsApp-Video und WhatsApp- Nutzung in Schriftform oder Sprache; 

-es wurden viele Telefonberatung durchgeführt, 

- statt Haushaltsleistungen durch die Alltagshelfer mussten viel Botengänge und Erledigung von Einkäufen erfolgen, 

- die psychischen Folgen besonders durch Vereinsamung der Menschen bedingte die Einführung der Telefonseelsorge, welche anfangs noch über alle zur Verfügung stehenden Mobiltelefone des Vereins, ergänzt durch private Telefone und später über unsere neue Telefonanlage ermöglicht wurde.

An dieser Stelle darf ich nochmals allen Alltagshelfern, den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen für Ihr Verständnis und für Ihre Unterstützung in dieser einmalig schwierigen Situation danken.

 

Eine weitere erhebliche Belastung waren die sich überstürzenden Ereignisse und Erfordernisse unter dem Dach des VDGN, die unseren erzwungenen Umzug von der Irmastraße in die Mark- Twain- Straße nach sich zogen. Zur Erinnerung: der Verein Deutscher Grundstücksnutzer e.V. VDGN) ist in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre entstanden, als Interessenvertretung der Eigentümer von Eigenheimen, Wochenend – sowie Garagengrundstücken. Als dessen Mitglieder zunehmend älter und pflegebedürftig wurden, führte dies im Jahre 2016 folgerichtig zur Gründung des gemeinnützigen Vereins Leben Wohnen und Pflege im Alter e.V. (LWP). Auf Vorschlag des damaligen VDGN-Präsidenten wurde 2018 mit einem zusätzlichen Neubau auf dem Grundstück Irmastraße 22 das Beratungszentrum Grundstück und Pflege errichtet, mit einem sehr hohen innenarchitektonischen Beitrag des LWP. Damit war die größtmögliche Nähe des LWP zu den Mitgliedern des VDGN sowie zu Nichtmitgliedern gegeben und damit auch eine günstige Voraussetzung für den Aufbau haushaltsnaher Dienstleistungen an Pflegebedürftigen und deren Angehörige geschaffen.

Mit einer neuen Führung des VDGN veränderte sich die Situation grundlegend, hin zu einer Geringschätzung und Ablehnung des LWP und seiner Leistungen.

Ausdruck dessen waren unerwartete monatliche Mietforderungen in Höhe von 2000 € für 41 m² plus der vom LWP entwickelten Pflegeberatungsfläche, der Beschluss des VMEG Vorstandes zur Kündigung aller bei ihm beschäftigten Alltagshelfer und schließlich der Beschluss des geschäftsführenden Vorstandes des VDGN bis auf weiteres, keine Fälle von Mitgliedern die Unterstützung im Alltag anfordern, zu übernehmen.

Auf diese Weise wurde der LWP aus dem Beratungszentrum, dass er mit erschaffen hatte, im Jahre 2021 heraus gedrängt.

Es musste ein neuer Ort gefunden werden, von dem aus den gewohnten Leistungen der Beratung und der Alltagshilfe erbracht werden konnten und der den ehrenamtlichen Helfern, Beratern, Mitarbeitern und Alltagshelfern eine neue Heimat bot.

Mit dem heutigen Trainings- und Beratungszentrum des LWP in der Mark Twain Straße 5 in 12627 Berlin ist dieser Ort gefunden worden. Allerdings bedurfte es erheblicher baulicher Maßnahmen und einer Neueinrichtung mit Pflegehilfsmitteln etc., was Zusatzkosten (oder sollten wir lieber sagen „ungeplante“ Kosten in Höhe von 30.000,00 Euro (Endwert) verursacht hat. Besonders tragisch ist hierbei anzumerken, dass wir genau in den Baurohstoff- und Fachkräftestrudel zeitlich mit hineingeraten sind, was die geplanten Baumaßnahmen um ca. 30% erhöhten, sowie die letzte Sanitärmaßnahme erst im Januar dieses Jahres ermöglichte. Inzwischen ist das neue Beratungszentrum nach zwei Jahren eingerichtet und darüber hinaus erfolgte:

- die Übernahme aller Alltagshelfer aus dem VMEG zu uns, 

- einer Neuausrichtung der Internetseite (jetzt mit .eu),

- die Einrichtung einer neuen Telefonanlage, die mit nur einer Einwahlnummer bis zu 100 Annahmen von Gesprächen gleichzeitig ermöglicht, sowie diese auch von jedem Ort angenommen werden können,

und 

-der Neugestaltung der Arbeitszeiten. Bei den beiden letztgenannten Punkten ist noch Ausbaupotential vorhanden.

Zu bemerken ist an dieser Stelle, dass für einen im Gebäude der Irmastraße 22 verbliebenen, vom LWP finanzierten Treppenlift seitens des VDGN noch immer kein finanzieller Ausgleich erfolgt ist.

 

Eingangs wurde bereits skizziert, dass unsere Beratungsleistungen erweitert wurden und nunmehr auch Teilhabe, EM-Rente, Schulungen und Trainings für pflegende Angehörige bis hin zu

Unterweisung in der Anwendung von Hilfsmitteln umfassen. Die Möglichkeit, eine Verordnung (Rezept) für Hilfsmittel auszustellen und die rasche und korrekte Bereitstellung der Hilfsmittel wurden deutlich verbessert, seitdem wir die Zulassung dafür besitzen. 

 

 

 

Seit Ende 2021 leistet der LWP die für Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 2 gesetzlich vorgeschriebenen halbjährlichen Beratungsgespräche und die Unterstützung im häuslichen Bereich wurde ausgebaut. Insgesamt sind in den letzten 3 Jahren fast 10.000 Stunden Unterstützung durch unsere Alltagshelfer in den Haushalten von Pflegebedürftigen erfolgt. 

 

Die Verquickung von Beratungsleistungen, Trainings-und Schulungsmöglichkeiten für Betroffene und/oder pflegende Angehörige, die Hilfe in Bezug auf Betreuungs-und Entlastungsleistungen sowie die Telefonseelsorge führen zu einer gegenseitigen Befruchtung und sorgen dafür, dass gerade Menschen in schwierigen Situationen engmaschiger aufgefangen werden können. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt wurden Leistungen wie folgt angeboten: 

 

 

 

Der demographische Wandel, unsere Popularität durch Mundpropaganda aber auch die sinkende Bereitschaft zur selbstlosen Hilfe, lassen unseren kleinen Verein zeitweise an unsere Grenzen stoßen. So erreichen uns im Durchschnitt 100 Anrufe pro Monat, die Nachfrage zur Hilfe bei der Ausfüllung von Amtsunterlagen stiegen , die zunehmenden Ablehnungen von Bescheiden mit dem Begehren nach Widerspruchshilfe und die Zunahme von hilflosen Angehörigen in schwierigen med./pflegerischen Situationen bei dem gesundheitlich eingeschränktem liebenden Menschen lassen uns dringend ehrenamtliche Unterstützer suchen, dies nun auch auf neuen Wegen durch die Suche am „Schwarzen Brett“ von Supermärkten und Co sowie Nutzung des Internets, Messen/Ausstellungen etc. An dieser Stelle darf ich die Bitte an Sie alle heran tragen den LWP bei der Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helfer für den Alltag nach Kräften zu unterstützen.

Die Motivierung und Qualifizierung der Alltagshelfer ist dem Vorstand des LWP ein wichtiges Anliegen. So werden bis zu 4 Schulungen pro Jahr zur Weiterbildung für unsere Alltagshelfer angeboten rund um die Themen Medizin, Schwerbehinderung, Pflegeversicherung und Hilfsmittel.

 

Es wurde eine vereinseigene Broschüre „Der Pflegepilot“ eingeführt, jedes Quartal eine neue Ausgabe mit ca. 500 Exemplaren. Hier findet man Aktuelles, Hintergründe zu politischen Maßnahmen, Aufklärung über Hilfsmittel und Möglichkeiten zu baulichen, barrierefreien Veränderungen, Fallbeschreibungen zum Umgang mit abschlägigen Bescheiden von Schwerbehinderung und Pflege usw. Bisher wurden darüber und anderswertig über 200 Artikel veröffentlicht, unter anderem auch auf unserer Internetseite, die in vieler Hinsicht verbessert wurde und dem stetigen Wandel unterliegt: 

  • es wurde eine Suchfunktion eingeführt,
  •  alle unsere Beratungsangebote dort erklärt, 
  • eine direkte Kontaktaufnahme mit uns darüber ermöglicht,
  •  sowie eine Erleichterung des Ausfüllens eines Mitgliedsantrags ist per direkte Eingabe jetzt möglich, 
  • die Meilensteine unserer Aktivitäten sind dort nachzuvollziehen,
  • Pflegepiloten sind dort nachlesbar, 
  • sind jetzt auch Sozialmedia fähig,

und

  • unsere Petition kann dort demnächst hochgeladen werden, mit der Möglichkeit des Anschlusses durch Gleichgesinnte.

 

 

Auch wir möchten unseren Beitrag zur Verbesserung der Anerkennung für Pflegeberufe leisten und haben uns deshalb dem Bundesfreiwilligendienst als Einsatzstelle angeschlossen. Damit können junge Menschen die sozialen Facetten unserer Vereinstätigkeit kennen lernen und wir werden sie dazu über 6 Monate bis 1 Jahr begleiten, anleiten und unterstützen. Unsere Vision ist es, junge Menschen für die vielfältigen Bereiche in der Pflege zu begeistern und (teilweise) zu befähigen.

Wenn sie in ihrem persönlichen Umfeld junge Menschen kennen die an einem Bundesfreiwilligeneinsatz interessiert sind: schicken Sie sie zum LWP.

 

Wir schon aufgezeigt, begleiten wir Menschen zu ihrem Recht durch Aufzeigen von staatlichen Mitteln, geben Hilfestellung bei der Antragstellung und gegebenenfalls bei Widersprüchen. Etliche Probleme und Widersprüche wären allerdings vermeidbar, wenn die Pflegebedürftigen oder deren Angehörigen rechtzeitig, vor dem Besuch des Gutachters des medizinischen Dienstes den Rat des LWP eingeholt hätten. Die Gutachter des medizinischen Dienstes sind uns bisher leider nicht als Helfer der Pflegebedürftigen bekannt geworden, sondern durch eine restriktive Praxis, die berechtigte Pflegegrade verweigert oder sogar zurückgestuft. Deshalb nochmals mein dringender Appell: suchen Sie rechtzeitig die Beratung durch den LWP und reduzieren Sie dadurch unnütz belegte Kapazitäten unsererseits. 

 

Dann haben wir auch noch mehr Zeit, die im letzten Jahr im zu geringen Maße ausgefallenen Netzwerkarbeit, den Messe- und Ausstellungsbesuchen (was ein Teil unser eigenen Weiterbildung ausmacht) zu widmen bzw. selber durchzuführen. Ein Trostpflaster gibt es aber, bei einen unserer Messeausstellungen wurden wir im RBB eingefangen.

 

Im Jahre 2022 haben wir einen Tag der offenen Tür durchgeführt und konnten damit erstmalig nach Corona unser Zentrum in der Mark-Twain-Str. vorstellen, Fragen beantwortet, Tipps gegeben und sind mit Hilfesuchenden Menschen in Kontakt getreten.

Zur Untermalung gab es eine Teststation der Sinne für Jung und Alt – was ebenfalls dem Bekanntheitsgrad unseres Vereins erhöhte. Darüber hinaus stärkte Werbung, Mundpropaganda,

Aufklärungsveranstaltung und Fachseminare, Flyerauslegung in Supermärkten und ähnlichen öffentlichen Stellen, Internet, Info in Briefkästen in den Einsatzgebieten unserer Alltagshelfer, durch unsere Alltagshelfer, das Wissen in der Bevölkerung über uns.

 

Eine Aufklärungsbroschüre zum Thema Schwerbehinderung, Pflege(grad) und EU-Rente ist im

Jahr 2022 fertig gestellt worden.

 

13. Vorstandsarbeit war in den Corona-zeiten erschwert —> durch Videokonferenzen ermöglicht, später dann auf unserer „Baustelle“ der Mark-Twain und seit letztem Jahr wieder regulär. Hier wurden Strategien, Maßnahmen und neue Einsatzfelder diskutiert und besprochen. Vorstandsmitglieder sind auch zum größten Teil die Experten in Medizin, Pflege und die damit verbundene Rechtslage, so dass häufig die Vorstandssitzung um diese Themen erweitert wurde und ein fließender Übergang zu Themen der Pflegefachgruppe erfolgte.

 

Zusammenfassung:

 

Mit unserem Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen kann der Vorstand für den Berichtszeitraum 2020-2022 zurückblicken auf:

 

 

 

Stunden insg.

 

 

Anzahl insg.

 

 

Auflage insg.

 

Beratungen

 

2667,5

 

1.067

 

 

Telefonseelsorge

 

 

1.248

 

624

 

 

Betreuungs-und Entlastungsleistungen (§45 b SGB XI)

 

 

(fast) 10.000

 

 

 

Halbjahresgespräch (§37 SGB XI)

 

 

51

 

19

 

 

Einzelartikel

 

 

 

11

 

500

 

Aufklärungsbroschüre

 

 

 

1

 

200

 

Pflegepiloten

 

 

 

6

 

500

 

Fachseminare

 

 

 

13

 

 

Aufklärungsseminare

 

 

 

6

 

Tag der offenen Tür

5

1

 

 

Gesamt:

 

 

13.971,5

 

1.748

 

1.200

 

 

 

 

Wie soll es weitergehen:

 

  1. wir werden das soziale Beratungs- und Unterstützungsangebot des LWP konsequent weiterführen und ausbauen, ganz besonders der Pflege
  2. wir werden uns verstärkt politisch einmischen, um vor allem zukunftsfähige Bedingungen für die Pflege bei deutlicher Verminderung der finanziellen Belastungen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen herbeizuführen.

 

  1. müssen wir die personellen Grundlagen unserer Tätigkeit von den Alltagshelfern bis zum Bundesfreiwilligendienst deutlich stärken.

 

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